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Roman MÜLLER, Universität von Heidelberg
Verba peregrina - Von der Interdiktion zur Integration
Problemgeschichtlich gesehen, ist das Thema meines Beitrages bereits in der Warnung der Herennius-Rhetorik vor Barbarismen sowie in Varros angestrengter Unterscheidung von verba peregrina und verba nostra (oder vernacula) angesprochen. Was sind aber verba peregrina in den Grammatik-, Sprach- und Stiltheorien des Lateinischen? Warum werden sie markiert? Die Antworten variieren, und zwar nur zum Teil in Abhängigkeit davon, ob es sich um Entlehnungen aus dem Griechischen, aus nichtlateinischen Idiomen Mittelitaliens oder aus sonstigen Kontaktsprachen handelt, wobei noch Faktoren wie die Zeit und der Wechsel der Verwendungssituation hereingespielt haben. Es wird vor allem zu klären sein, wie man in der Diskussion des 'Fremden' Mittel und Wege suchte, sowohl die laufend notwendige Innovation und Erweiterung des Wortschatzes zu ermöglichen, als auch die Leitidee der Latinitas beizubehalten.
Den Wandel der Auffassungen wird der Beitrag auch an der Veränderung der Begrifflichkeit verfolgen (immer feinere Differenzierungen: verba graeca, ~ adventicia, ~ aliena, ~ barbara, ~ gentilicia, barbarolexis.. . ), um schließlich darzustellen, wie die Entwicklung der sprachtheoretischen Anschauungen im Spätlatein das Problem der 'fremden' Wörter aufgehoben hat.
Most recent modifications: February 18, 2003 latling@classics.unibo.it Source: Dipartimento di Filologia Classica e Medioevale No rights can be derived from the information on this Internet-page.
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